Die Initiative Holz BE organisierte erstmalig an der Agrimesse Thun den "Treffpunkt Holz und Landwirtschaft". Gegen fünfzig Teilnehmende folgten den Referaten rund um die aktuellen Herausforderungen und Strategien in der Waldbewirtschaftung und liessen sich von Christian Däpp, Holzbau-Unternehmer aus Aeschi, die Verwendung vom eigenen Holz für den Bau schmackhaft machen. 

«Bärner Holz – üsä Stolz»

«Bärner Holz – üsä Stolz», diese Worte prangern nicht nur auf dem Haus von Christian Däpp, Holzbau-Unternehmer aus Aeschi. Es ist auch die Mission, nachdem er seine berufliche Tätigkeit und das Engagement in der Gesellschaft ausrichtet. Denn für ihn ist klar: Bauen mit eigenem Holz macht Sinn! Es gilt dabei aber einige Punkte zu beachten: 1. Der Entschluss zum Bauen mit dem eigenen Holz muss von Beginn weg definiert sein. 2. Ein Holzbauer muss so früh wie möglich beigezogen werden. Und zwar einer, der auch bereit ist, mit Massivholz zu bauen. Denn es geben sie noch, diese rare Spezies. Nur mit einer guten Planung, können Bauherren ihr eigenes Holz bestmöglich in Wert setzen. 3. Der eigene Waldbestand muss geprüft werden. Nicht alle verfügen über die optimalen Sortimente. 4. Wer das Holz selber aufrichtet, kann viel Eigenleistung einbringen und damit Geld sparen. 

Der Unternehmer knüpft die Überzeugung zum Bauen mit eigenem Schweizer Holz aber nicht alleine ans Portemonnaie. Auch wenn er anhand von zwei Praxisbeispielen und Musterrechnungen deutlich aufzeigt, wie viel Sparpotential vorhanden ist. Es sei auch eine Leidenschaft und grosser Stolz, im Gebäude mit eigenem Holz seiner Tätigkeit nachzugehen oder gar zu wohnen. 

Landwirtschaft hat zentrale Rolle in der Wertschöpfungskette Holz

Eine funktionierende Wertschöpfungskette vom Baum im Wald bis zur Tragkonstruktion eines Stalles hilft in vielerlei Hinsicht. Darin sind sich auch die Vorredner, Grossrat Ernst Wandfluh und Bereichsleiterin Waldwirtschaft Séverine Haldi (Amt für Wald und Naturgefahren) einig. Die Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle. Denn rund ein Drittel vom Berner Wald ist in landwirtschaftlichem Besitz, was Holz somit zum landwirtschaftlichen Produkt macht. 

Damit die Waldbewirtschaftung auch wirtschaftlich ist, motiviert Ernst Wandfluh die Privatwaldbesitzer zum Zusammenschluss. Mit modernen Methoden und guten Kenntnissen der rechtlichen Rahmenbedingungen kann der Wald auch heute vielerorts erfolgreich bewirtschaftet werden. 

Bedeutung der Rolle vom Wald als Schutzwald steigt

Der Wald erbringt Leistungen, die in Zukunft immer wichtiger werden: Holzversorgung, Trinkwasserschutz, Freizeit und Erholung, Biodiversität und Schutz vor Naturgefahren. Um diese Leistungen zu erhalten, ist der Staat auch bereit, sich zu engagieren und die Rahmenbedingungen anzupassen - deponiert Séverine Haldi vom Amt für Wald und Naturgefahren. Aufgrund des Klimawandels ist unbestritten, dass das Schadenpotential ansteigt und damit gerade das Thema Schutzwald immer wichtiger wird. Und mit einer guten Bewirtschaftung, also mit einer nachhaltigen Holznutzung, bleibt die Schutzleistung erhalten. 

Wer sich für Bauen mit eigenem Schweizer Holz interessiert, darf sich gerne bei der Geschäftsstelle der Initiative Holz | BE resp. BEO HOLZ melden. Nachfolgend finden Sie das Merkblatt zum Bauen mit eigenem Holz.

Merkblatt landwirtschaftliche Bauten mit Schweizer Holz